Linux – Umstieg auf ein freies Betriebssystem Teil 2

Ahoi,

heute wird der zweite Teil meiner “Tutorialreihe” mit der Gegenueberstellung Windows vs. Linux folgen, ich werde fuer beide Betriebssysteme ein paar wichtige Vor- und Nachteile auflisten. Zu der Frage “Welches OS das bessere ist” hat Hoohead heute auch einen interessanten Blogeintrag geschrieben, dem ich auch zustimme: http://hoohead.hoohost.org/2011/03/welches-ist-das-beste-os/

Dann wuerd ich mal sagen, fangen wir an 😉

Linux gegenueber Windows – Vor & Nachteile

Linux
Vorteile:
– OpenSource und Kostenlos
– Viren, Trojaner und andere Malware? Darueber brauchst du dir als normaler User auf einem Linux Desktop kaum Gedanken machen
– Linux ist sehr stabil – Abstuerze oder Kernel Panics kommen kaum bis selten vor, je nach Distribution und wie viel Quatsch man macht
– Update deine Software mit nur einem Klick/Befehl, du brauchst nicht jedes Programm einzelnd updaten wie unter Windows
– Große Auswahl an verschiedene Benutzeroberflaechen – Bei Windows erkennt man meistens sofort am Aussehen, um welches OS es sich handelt, unter Linux kann man den Desktop so anpassen wie man ihn haben moechte und ihn “einzigartig” erscheinen lassen
– Es wird keine Defragmentierungssoftware benoetigt, da Linux nicht zu laesst, dass die HDD zu stark fragmentiert wird
– Linux bremst sich in der Regel nicht von selbst aus, es wird immer gleich schnell bleiben, auch “Windows neuinstallieren” ist dann “Schnee von gestern”, da man Linux gut und gerne paar Jahre ohne Neuinstallation verwenden kann, ohne das es “so zugemuellt” ist, dass eine Neuinstallation erforderlich waere
– Je nach Distributionen gibt es verschieden viel kostenlosen Support, bei Ubuntu beispielsweise ist ubuntuusers.de eine tolle Anlaufstelle mit sehr viel Support und guten Wiki-Eintraegen
– Linux besitzt verschiedene “Arbeitsflaechen” (Windows hat nur eine), wenn du zu viele Fenster auf einer offen hast, kannst du diese in andere verschieben
– Die meisten Software Entwickler welche ihre Software fuer Linux kostenlos zur Verfuegung stellen besitzen einen “Bug Tracker” um gefundene Bugs der User zu beheben, unter Windows kannst du beim naechsten Update/Service Pack nur hoffen, dass dein Bluescreen nicht noch einmal auftritt, selbst wenn du die Fehler an Micrsoft sendest | Sicherheitsluecken werden ziemlich schnell behoben
– Nach Updates ist kein Neustart zwingend erforderlich, unter Windows ist es bekannt, dass oftmals nach Updates ein Neustart erforderlich ist, wenn man das mal verpennt dann wird Windows selbststaendig und startet prompt von selbst neu, unter Linux ist ein Neustart nur nach einem Kernel Update erforderlich, jedoch wirst du dazu “nicht gezwungen” sondern einmal darauf hingewiesen.
– Linux besitzt ein klasse Sicherheitskonzept, als normaler User kann man (normal) nichts anstellen, was das System ernsthaft schaden koennte, unter Windows XP und aelter war man fast immer als Administrator aktiv und so konnte man ausversehen oder durch dritte (sprich durch Malware) sich sein System zerschiessen (lassen).
– Bei den meisten Linux Distris werden Entwicklertools bereits vorinstalliert, sprich nen Compiler fuer C/C++ oder fuer Scriptsprachen wie Perl / Python
– Es gibt zu fast jedem Windows Programm eine tolle Alternative, welche sich auch sehen lassen kann (darueber in einem anderen Teil dann mehr)
– Linux hat ein klasses Dateisystem, kann mit vielem Dateisystemen umgehen und ein tolles “Verzeichnissystem/baum” (wenn man sich damit auskennt)

Nachteile:
– Dein Lieblingsprogramm laeuft womoeglich nicht unter Linux, zwar laesst sich das ein oder andere Windows Programm durch eine Programmalternative ersetzen, aber wer bisher beispielsweise mit Adobe Photoshop gearbeitet hat, wird nicht einfach auf “gimp” umsteigen wollen
– Dadurch das Linux immer mit “Console/Terminal” verbunden wird, werden viele Anfaenger “abgeschreckt”
– Aktuelle Spiele laufen nicht unter Linux, auch mit Wine (darauf gehe ich in einem anderen Teil ein) kann man da oftmals nicht viel erreichen, bei aelteren Spielen wie Counter Strike:Source haben einige jedoch berichtet, dass diese besser gelaufen sind, als unter Windows.
– Die ein oder andere Hardware wird nicht unterstuetzt, manchmal kann es vorkommen, dass beispielsweise dein Drucker/Scanner/andere Hardware unter Linux nicht erkannt / supported wird. Teilweise auch bei ziemlich neuer Hardware (dadurch das die Entwickler den Linux Markt fuer zu gering halten), in diesem Fall einfach abwarten, Linux Entwickler arbeiten meistens mit Hochdruck daran, dass auch neue Hardware ziemlich schnell unter Linux problemlos funktioniert
– Die Installation kann fehlschlagen/probleme bereiten, jedoch kommt das meistens auf die Distribution an, unter Ubuntu sollte man mit der Installation keine Probleme haben, unter Gentoo kann und wird sowas mit sicherheit vorkommen.
– Teilweise schlechte Uebersetzungen, wer Linux auf Deutsch stellt, wird feststellen muessen, dass die ein oder andere Software schlecht uebersetzt wurde
– Linux kommt manchmal mit Umlauten nicht gut zurecht, wenn man beispielsweise Dateien/Order von einer HDD kopiert, welche vorher auf Windows verwendet wurde und Umlaute besitzt, koennen diese manchmal falsch dargestellt werden
– Videobearbeitung, hab ich unter Linux noch nicht gemacht, sollte aber unter Windows fast besser sein, da es dort auch bessere Software dafuer gibt. Wobei man sagen muss, dass ich letztens gesehen hab, dass die Animationen fuer den Film “Avatar” auf einem Linux System erstellt wurden.
– “Vollgepackte” Distris wie Ubuntu koennen manchmal langsamer sein und sich mal aufhaengen.
– Probieren und Eigeninitiative wird oftmals vorausgesetzt, wenn mal etwas nicht klappt muss man versuchen es hinzubekommen oder im Netz nach Loesungen suchen und das kann hier und da durch den mangelnden Support einiger Hersteller dauern bzw. “nerven kosten”.

Windows
Vorteile:
– Windows ist sehr Einsteigerfreundlich
– Mit Windows kann man prinzipiell fast alles machen, ob zocken, video bearbeitung oder programmieren
– Mit Treibern wird man normal wenig Probleme haben, Windows 7 zum Beispiel installiert fast alle Treiber von selbst und die Hersteller kommen einem entgegen
– Die Installation und Bedienung von Programmen ist meistens sehr einfach gehalten und kinderleicht
– Perfektes System fuer Leute, welche keine Zeit fuer Probleme haben und einfach “Installieren und loslegen” wollen
– Windows ist das System fuer (Hardcore) Gamer, neue und aktuelle Spiele laufen in der Regel problemlos und der ganze Mist wie Windows Live bietet einem viele Vorteile, wenn es mal scheitert, dann daran das die Hardware zu schwach ist

Nachteile:
– Windows ist kostenpflichtig
– Haeufig ist die Software fuer Windows kostenpflichtig
– Windows ist nicht opensource, dadurch das der Source Code nicht einsehbar ist, weiß man nicht wie viele Luecken das System noch besitzen kann, von denen man heute noch nichts weiß und/oder ob irgendwelche Backdoors versteckt sind
– Windows ist anfaellig gegen Malware, ohne einen aktuellen Virenschutz, Firewall oder anderen Zusatzprogrammen sind vorallem Anfaenger aufgeschmissen und koennen schnell Opfer von “Kriminellen” werden
– Windows wird nach ner Zeit langsamer, das System wird oft “zugemuellt” und man hoert oft “Hey, hab mein Windows neu aufgesetzt”
– Windows benoetigt viele Tools um optimierter zu sein, sei es beispielsweise TuneUp, welches das System etwas aufraeumt und opmtimiert oder ein Defragmentierungsprogramm der die HDD Defragmentiert (wobei man sagen muss, dass dieses Problem unter Windows 7 teilweise behoben wurde und die Fragmentierung im Vergleich zu XP oder aelteren Modellen stark nachgelassen hat)
– Windows ist nicht absturzsicher, bekannt ist der Bluescreen, worauf ein Neustart folgen muss
– Windows bremst sich gerne mal selber, auch wenn es nicht sein muss und verbraucht unnoetig Speicherplatz (mit standardmaessigen Systemwiederherstellungen beispielsweise, welche man deaktivieren kann)
– Nach (normalen) Updates wird oftmals ein Neustart “erzwungen”

Fazit:
Jedes Betriebssystem hat seine Vor und Nachteile, es kommt darauf an was man machen moechte und wieso. Wer wirklich nur den Gedanken hat “Ich will Linux benutzen weils extrem L33t ist”, dem wird der Spaß daran ziemlich schnell vergehen – genauso wenn jemand meint er muesse es benutzen, weils andere tun. Wer jedoch offen ist, Lust und Zeit hat sich mit einem komplett anderem System zu beschaeftigen und sich “fortzubilden”, unter Freunden als (sowieso schon) Freak nen noch groesserer zu werden (:D), dem wuerd ich den Umstieg zu Linux aufjedenfall empfehlen – zumindest solle er mal eine LiveCD von Linux anschauen. Linux zu benutzen / zu testen / zu verstehen kann nie ein Nachteil sein. Wissen ist macht und je mehr man weiß, umso groessere Vorteile hat man. 🙂

Eine Seite auf der man ein paar weitere Gruende findet, wieso man “Linux benutzen sollte” ist diese: http://whylinuxisbetter.net/de/ – sind auch einige tolle Erklaerungen zu den Punkten dabei.

Auf Windows ganz verzichten muss man natuerlich auch nicht, Dualboot ist das Stichwort und darauf werde ich in einem seperaten Teil eingehen.

Soviel dazu erstmal, habe euch heute versucht ein paar Vor- und Nachteile von Linux und Windows aufzulisten, klar es sind nicht alle und man kann da einiges krisitisieren, aber ich finde das wichtigste wurde genannt. Auch habe ich nicht versucht Linux als “uebermaechtig” darzustellen, sondern auch Nachteile genannt, welche Linux mitbringt.
Im naechsten Teil werde ich euch wahrscheinlich ein paar Distributionen vorstellen oder etwas anderes aus der Liste nehmen. Eventuell folgt auch das erste Scene Interview die Tage, mal schauen 😉

Wuensch euch schonmal ein schoenes Wochenende!

8 Replies to “Linux – Umstieg auf ein freies Betriebssystem Teil 2”

  1. Du benutzt den Term Linux als Synonym für irgendwelche Distributionen und verallgemeinerst viel. Beispielsweise hängt die Fragmentierung der Partition von Dateisystem, nicht dem Betriebssystem ab. Genauso sind die Arbeitsoberfläche sache des xservers bzw der Dekstop / Fensterumgebung und nicht des Kernels.

    Zu Windows bleibt zu sagen, dass die Quellgeschlossenheit zumindest in der Vergangenheit für mehr Sicherheit im Kernel gesorgt hat, wenn man das mal mit dem Linuxkernel vergleicht, der offensichtlich löchrig wie ein Sieb ist. Mit dem Malwareaspekt hast du natürlich trotzdem Recht.

  2. Die wichtigsten Vor- und Nachteile hast du genannt wenn auch bei weitem nicht alle. Ein Wort noch zu deiner Anmerkung, Windows wird mit der Zeit langsamer. Das hat wie du schon sagtest teils mit der Fragmentierung der Festplatte als auch mit der Zahl der installierten Programme zu tun. Fragmentierte Festplatten gibt es unter Windows seit Vista aber nicht mehr da Vista und speziell Windows 7 automatisch permanent im Hintergrund defragmentieren (wenn im Leerlauf). Es ist mittlerweile also nicht mehr nötig ab und an defrag.exe zu starten und das System fragmentiert nicht mehr. Das zweite Problem, dass das System langsamer wird umso mehr Programme installiert sind und beim hochfahren starten müssen, betrifft ja sowohl Linux als auch Windows. Jedes Betriebssystem wird mit der zeit langsamer wenn mehr und mehr Programme starten müssen.

    PS: Dein Problem mit den Umlauten unter Linux hat nichts mit Linux zu tun als vielmehr mit dem Zeichensatz den du einfach nur mal ändern musst. 🙂

  3. @ opcodez: Hab ja auch von Anfang an gemeint, dass ich es sehr allgemeinern werde und noch nicht auf irgendwelche Distributionen naeher eingehe. Das die Fragmentierung am Dateisystem liegt wird stimmen, aber Linux verwendet standardmaessig nunmal ein anderes Dateisystem als Wndows.

    @ Erwin: Ich finde im Vergleich zwischen Linux und Windows, dass egal wie viele Programme installiert sind, Windows meiner Meinung viel langsamer wird als Linux. Und wenn ich beispielsweise den TeamSpeak3 Client unter Windows am PC starte, kann ich manchmal 10 Sekunden warten, unter Linux sind es nur 1-2 und das merkt man dann auch.

    Zu dem Punkt mit den Umlauten, wird dir wahrscheinlich aufgefallen ist benutze ich selber kaum welche und ich hab jede Distri bisher auf englisch gestellt, sollte daher nur Anfaengern sagen “Achtung, da _kann_ es probleme/zu fehldarstellungen kommen”.

    Danke fuer euer Feedback! 🙂

  4. Vielen Punkten muss ich zustimmen aber bei einigen nicht:

    OpenSource und Kostenlos
    >Nicht alle distris Sind kostenlos es gibt auch kostenpflichtige.

    – Dein Lieblingsprogramm laeuft womoeglich nicht unter Linux, zwar laesst sich das ein oder andere Windows Programm durch eine Programmalternative ersetzen, aber wer bisher beispielsweise mit Adobe Photoshop gearbeitet hat, wird nicht einfach auf “gimp” umsteigen wollen
    >Mittlerweile kann man das aktuelle Photoshop auch auf Linux nutzen. Und wer noch office braucht ebenso.
    – Dadurch das Linux immer mit “Console/Terminal” verbunden wird, werden viele Anfaenger “abgeschreckt”
    > Bei windows gibts auxin Terminal/allerdings etwas versteckt und wird nicht oft genutzt.

    – Aktuelle Spiele laufen nicht unter Linux, auch mit Wine (darauf gehe ich in einem anderen Teil ein) kann man da oftmals nicht viel erreichen, bei aelteren Spielen wie Counter Strike:Source haben einige jedoch berichtet, dass diese besser gelaufen sind, als unter Windows
    >Auch aktuelle spiele sind spielbar.dauert zwar etwas bis es mit Linux laeuft. Mit crossover (wine alternative) habe ich sehr Gute erfahrungen gemacht.

    – “Vollgepackte” Distris wie Ubuntu koennen manchmal langsamer sein und sich mal aufhaengen.
    >das liegt meistens an der ram ( zu wenig) Oder auch an diner falschen Xorg.conf (ist mir oefters vorgekommen)

    Ich glaub es ist noch wichtig zu erwaehnen keine Ati grafikkarten zu nutzen bei Linux. Die funktionieren nur mit frickelarbeit.

    PS: Danke fuer den Vorschlag fuer Arch Linux. Es laeuft perfekt und geafellt mir. Musste zwar einiges einstellen, aber da bin ich schlimmeres gewohnt.

  5. Vorteil Linux:
    – Mir würd spontan nichts einfallen was man unter Linux nicht automatisieren könnte

    Wenn man einmal die Anstrengung auf sich nimmt sich damit auseinanderzusetzten und alles Einzurichten hat unter Linux demnach auch viel weniger Arbeit mit dem System 😉

  6. Jo John, wechsel mal Typo…
    Das ist echt unlesbar… bzw sehr schlecht lesbar…

    So mal als kleine Anmerkung zum Blog

    @topic: hab den Beitrag nicht gelesen, war eine Qual für meine Augen

  7. Schöner Beitrag, freue mich auf weitere Blogeinträge von dir, John 🙂

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