RedPhone – Verschluesselte Gespraeche

Guten Abend,

heute moechte ich euch noch ein “Programm” vorstellen, mit dem ihr “sicherer” unterwegs sein koennt. Eventuell kennt man das aus irgendwelchen 1337 Hackerfilmen, die Leute rufen andere an und sind “total anonym” und haben im besten Fall das Gespraech verschluesselt, welches nicht mitgehoert/abgehoert werden kann. Verschluesselung ist in der heutigen Zeit das A und O. NSA und Co hatten bereits erfolgreich demonstriert, dass sie gegen “Verschluesselungen machtlos” sind, sei es das simple Off The Record Messaging oder PGP Verschluesselte Mails. Die Tage folgt dazu noch ein Beitrag.

Wie dem auch sei, heute moechte ich euch RedPhone vorstellen.

Was ist RedPhone?

RedPhone ist eine App fuer euer Smartphone (momentan nur Android soweit ich weiß – “Signal” ist eine Alternative fuer iPhone), mit der es euch moeglich ist, verschluesselte Anrufe zu taetigen – d.h. eure Anrufe koennen nicht mitgehoert/abgehoert werden – und das kostenlos!

Wer hat RedPhone entwickelt?

RedPhone ist ein Projekt von whispersystems, deren Entwickler Moxie Marlinspikes bei dem einen oder anderen wohl etwas bekannter ist. Er betreibt das Projekt CloudCracker mit dem es moeglich ist, verschiedene Verschluesselungsarten (z.b. WPA/MD5/…) in “der Cloud” zu cracken.

Wie funktioniert RedPhone?

Die Funktionsweise ist recht einfach, RedPhone selbst ist momentan nur fuer Android verfuegbar und im PlayStore zum kostenlosen Download verfuegbar. Nach der Installation muesst ihr eure Handynummer angeben, an diese ein verzifierungscode gesendet wird – danach wird die App aktiviert. Im besten Fall seht ihr in euere Kontaktliste nun “importierte Kontakte” bzw Kontakte, welche ebenfalls RedPhone benutzen und koennt diese kostenlos und verschluesselt anrufen!

Funktioniert das auch wirklich?

Die ganze App ist noch im Beta Stadium, Bugs und Co gehoeren somit dazu – ich kann dazu nur sagen, dass es im grunde genommen funktioniert. Ueber Sprachqualitaet und Verbindungsabbrueche kann man streiten, aber solange das Grundprinzip erhalten bleibt, finde ich, ist das eine sehr feine Sache.

Probierts aus, es ist kostenlos.. und wer wirklich “sensible” Anrufe hat, oder Dinge mit jemandem bespricht die wirklich _niemandem_ was angehen, der sollte die App aufjedenfall mal testen!

Linux – Umstieg auf ein freies Betriebssystem Teil 6

Hallo,

heute folgt (nach langer Pause) Teil sechs meiner “Tutorialreihe”, in diesem Teil werde ich euch zeigen, wie man unter Linux “spielen” und “programmieren” kann. Dieser Teil wird nicht besonders lange ausfallen, weil ich bereits am Anfang schon erwaehnte, dass Zocker auf Linux nicht viel zu suchen haben.

Spiele unter Linux
Die meisten aktuellen Spiele unterstuetzen oft (neben Konsolen) ausschließlich Windows, ein Beispiel von vielen dafuer ist GTA IV, welches an “Windows Live” gebunden ist. Doch woran liegt das?

In erster Linie liegt das an den Herstellern, weil die Zielgruppe der Zocker nunmal hauptsaechlich auf Windows setzt und es sich (aus ihrer Sicht) nicht “rentiert” – ich nenns mal “plattformunabhaengige” – Spiele zu entwickeln. Das ist einerseits nachvollziehbar und andererseits aber auch nicht gut fuer Linux Nutzer. Es gibt einfach zu wenig “Linux Zocker”. Steam zum Beispiel moechte keine Linux Edition rausbringen, obwohl es dafuer Geruechte gab – sie arbeiten lieber an einem Mac Client. Fuer Linux gibt es dann oftmals nur alte Spiele – aber was ist wenn man trotzdem unter Linux “zocken” moechte?

Man moege es ueber Wine probieren, mithilfe von Wine lassen sich Windows Anwendungen (sprich .exe Dateien) ueber Linux ausfuehren. Ich bin kein sonderlich großer Fan davon und hab es auch nicht installiert, weil jemand der auf Linux umsteigt und “Wine” als erstes installiert, sollte sich ueberlegen, ob Linux das richtige Betriebssystem ist.. aber ich schweif vom Thema ab.

Je nach Linux Distribution laesst es sich ziemlich einfach und oftmals aus den Repos installieren
auf Ubuntu / Debianarten:
(sudo) apt-get install wine

Danach die .exe Datei einfach mithilfe von Wine ausfuehren und testen, Steam laesst sich darueber zum Beispiel auch installieren und auch Counter-Strike Source sollte laufen, je nach Grafikkartentreiber macht das dann mehr oder weniger probleme – einige beobachten eine hoehrere FPS Anzahl bei Counter-Strike Source im Vergleich zu CSS auf Windows Systemen.. hab ich selber aber nicht getestet.

Aktuelle Spielen koennen funktionieren, aber das muss man dann erst testen (wie so einiges auf Linux 🙂 )

Das heißt jedoch nicht, dass es keine Games fuer Linux gibt. Es gibt auch viele Games die in einer plattformunabhaengigen Programmiersprache geschrieben wurden (und nicht Windows voraussetzen), ein ziemlich gutes Beispiel dafuer ist Minecraft (ein gaaaaanz tolles Spiel uebrigens 😀 ), das in Java geschrieben wurde und sowohl unter Windows & Mac, als auch Linux funktioniert.

Wenn wir nun schon beim Thema Programmieren sind, dann richtig..

Programmieren unter Linux

Wer unter Linux programmieren moechte, sollte sich plattformunabhaengige Sprachen anschauen – das heißt am besten Programmiersprachen wie C, C++, Java, ASM (…) und Scriptsprachen wie (HTML/CSS,) PHP, Perl, Python, Javascript, … – auf bekannten Sprachen wie Visual Basic (.NET), C# und Delphi sollte man verzichten.

Es gibt auch fuer Linux ganze Entwicklungsumgebungen (IDEs) zum Beispiel von Code::Blocks und anderen Herstellern, aber ich bleib oftmals bei einfachen Mitteln und anhand von diesen werd ich euch in C zeigen, wie man unter Linux “programmiert”. Ich werde euch nicht programmieren beibringen, sondern veranschaulichen, wie “einfach” es unter Linux gehen kann.

Was benoetigt man?
– Einen Editor wie vim / nano / gedit / emacs / was auch immer – am besten mit Syntax Highlighting
– Einen Compiler (gcc fuer C / g++ fuer C++)
– Linux Console/Terminal

Los gehts!
Ich werde vim verwenden, damit wir alles mit einem “Terminal” fenster machen.
Oeffnet euer Terminal, gibt ein “vim hello.c” – wer noch nie mit vim gearbeitet hat, drueckt einfach mal “i” damit unten links “INSERT” steht, nun gebt ihr folgendes ein:

#include 

int main()
{
  printf("Hello World!\n");
}

Die Leute die C koennen sehen was passiert, aber an die, die es nicht koennen, in Zeile 1 fuegen wir den Standard Input Output Header ein, d.h. in dieser Datei steht quasi drin, was Befehle wie “printf” machen sollen. Mit int main() { starten wir unser Hauptprogramm, printf gibt den text aus, welcher in den Anfuehrungszeichen steht, \n faengt eine neue Zeile an und das semikolon beendet den befehl, die } schließt unser “Hauptprogramm”. Danach drueckt man einfach escape und gibt “:wq” ein, was fuer “write” und “quit” steht, d.h. so viel wie “speichern und beenden”. Das kleine Programm sollte fuer unseren Test reichen, nun geben wir ein:

gcc hello.c -o hello

gcc – unser c-compiler
hello.c – unser dateiname
-o hello – name der “fertig” compilierten Datei (-o steht fuer output, mehr befehle kann man sich mit “man gcc” anschauen)

Wenn nun keine Fehlermeldung erscheint, dann ist alles fein, ansonsten steht in der Fehlermeldung, in welcher Zeile man sich vertippt bzw. einen Fehler gemacht hat.

Ausfuehren kann man Dateien unter Linux mit ./dateiname:
./hello

Wenn die Ausgabe so aussieht, ist alles fein:

[j0hnx3r@osiris ~]$ gcc hello.c -o hello
[j0hnx3r@osiris ~]$ ./hello
Hello World!
[j0hnx3r@osiris ~]$

Und das wars! Wir haben ein Programm in C geschrieben, compiliert und ausgefuehrt – so einfach und schnell geht das unter Linux 😀 Und das ohne Entwicklungsumgebungen und anderen Muell in einem einzigen Terminalfenster. Ich mein klar, wenn man groessere Projekte vor hat, koennen IDEs von großer Hilfe sein, aber das sollte erstmal zur “Demonstrierung” reichen, wie man unter Linux programmieren kann.

In anderen Sprachen wie PHP, Perl, etc geht das uebrigens genauso einfach, sie lassen ich mit “php dateiname.php” / “perl dateiname.pl” / “python dateiname.py” ausfuehren.

So viel erstmal zum Thema Spiele und Programmieren unter Linux, wer nun vielleicht Spaß an C gefunden hat ( wer weiß ^-^ ), kann sich die Sprache auch weiter anschauen, gibt einige OpenBooks und Tutorials im Internet, auch wenn C schon “uralt” (im Vergleich zu anderen Sprachen) ist, ist die Sprache nach wie vor maechtig und fast ueberall im Einsatz.

Die naechsten Teile werden jeweils Dualboot von Windows und Linux, Festplattenverschluesselung unter Linux, Installation von Ubuntu & Fedora und “die wichtigsten” Linux Commands beinhalten.

Bis zum naechsten Teil!

Linux – Umstieg auf ein freies Betriebssystem Teil 5

Hallo,

heute folgt Teil fuenf meiner “Tutorialreihe”, in diesem Teil werde ich euch ein paar Programmalternativen vorstellen. Ich kenn einige die meinen “hmpf ich will Windows Programme verwenden, wo bekomm ich Wine her, wie geht das und bla” – braucht man alles nicht.

Es gibt sowohl gute als auch weniger gute Alternativen zu einigen Windowsprogrammen und natuerlich auch welche, die Windows Programme (leider?) nicht ersetzen koennen. Ich werde natuerlich nicht _alle_ Programmalternativen auflisten, sondern nur welche, die auch mir persoenlich gut gefallen – man sollte jedoch beachten das alle gelisteten Programme kostenlos sind und man so einiges an Geld sparen kann 😉

Messenger:
Pidgin – ein kostenloser Messenger, welcher durch Plugins (zum Beispiel OTR, was ich in einem anderen Artikel beschrieben hab) erweiterbar ist, unterstuetzt werden u.a. AIM, ICQ, MSN, IRC, XMPP (Jabber), Facebook und vieles mehr.

Xchat – ein umfangreicher IRC Client, eine alternative zu mIRC (Windows)
Irssi – ein schlichter IRC Client ohne GUI, das in der “Console” laeuft

eMail Programme:
Thunderbird* – kennt denk ich jeder, die Linux Version davon ist so gut wie die Windows Version und hat auch die gleichen Funktionen.
Evolution – ein eMail Client, welcher standardmaessig unter GNOME zum Einsatz kommt

Webbrowser:
Firefox* – auch bekannt von Windows, funktioniert wunderbar unter Linux
Opera – ebenfalls bekannt unter Windows, funktioniert wunderbar unter Linux
Epiphany – ein Browser der standardmaessig unter GNOME zum Einsatz kommt

w3m – ein textbasierter Browser ohne GUI

PDF Reader:
Evince – unterstuetzt pdf, postscript, djvu, tiff und dvi – gefaellt mir ziemlich gut

Multimedia:
Amarok – hatte ich damals gern benutzt, ist an sich ziemlich tutti
Moc – ein Player ohne GUI, laesst sich in der Console ausfuehren
VLC Player – bekannt unter Windows, funktioniert 1a unter Linux

Bildbearbeitung:
Gimp – sollte auch unter Windows bekannt sein, kann nicht genauso viel wie Adobe Photoshop, ist aber eine gute Alternative fuer normale Nutzer

Imageviewer:
eog – standard imageviewer von GNOME, gefaellt mir gut

Office:
OpenOffice – eine gute Alternative zu MS Office, kostenlos und umfangreich
LibreOffice – ebenfalls eine gute Alternative, welche beliebter wird

CD / DVD Brennprogramme:
brasero – standard unter GNOME
k3b – umfangreicher und standard unter KDE

Pack/Entpackprogramme:
File Roller – standard unter GNOME
rar/unrar – winrar aus Windows bekannt

File Manager:
Nautilus – standard unter GNOME
Konqueror – standard unter KDE und sogar ein tick umfangreicher

Texteditor:
Console:
vim – mein favorite 🙂
nano – ist allgemein der beliebteste

mit GUI:
Gedit – standard unter GNOME und toll
emacs – hab ich ebenfalls schon einmal verwendet

FTP Clients:
Filezilla – bekannt unter Windows, ein TOP Client
gFTP – etwas buggy, aber reicht notfalls

Torrentclients:
Transmission – einfach, uebersichtlich und gut

*) Da es mit Mozilla einen “Namensstreit” gibt, heißt der Firefox nur unter wenigen Linux Distributionen auch Firefox, unter Debian heißt er beispielsweise “Iceweasel” – anderer Name aber gleiche Software, genauso mit Thunderbird.

Ich denk das sollte als kleine Liste fuer Anfaenger erstmal reichen, wie man sieht genuegen mir oftmals schon die Standardprogramme, da meine Ansprueche nicht sonderlich hoch sind, es gibt viele gute Alternativen, so das der Umstieg auf Linux aufjedenfall leichter fallen kann 🙂

Wenn ihr noch weitere gute Vorschlaege habt, koennt ihr diese ja als Comment hinterlassen.

Bis zum naechsten Teil!

Linux – Umstieg auf ein freies Betriebssystem Teil 4

Ahoi,

heute folgt Teil vier meiner “Tutorialreihe”, dieses sollte eigentlich vor einem Monat kommen, aber hatte weder Zeit noch Lust dazu 😀 Allgemein ist grad wenig los, auch auf anderen Blogs – daher wollte ich euch nun Teil vier meiner Reihe vorstellen, in diesem Teil werde ich euch ein paar Linux Distributionen vorstellen. Die Installation anhand von 2 oder 3 Distributionen welche ich mit euch durchgehen werde folgt in einem anderen Teil.

Ich werde euch nur Linux Distributionen vorstellen, welche mir auf der “Desktop” Ebene gut gefallen, da gehoert Debian zum Beispiel leider nicht dazu, weil die Standard Repos einfach “zu alt” fuer die Desktop Anwendung ist – ich finde vorallem auf der Desktop Ebene sollte man relativ Up-to-Date sein und bei Debian muesste man dann mind. die Testing repo nehmen, aber nun zu meiner eigentlichen Vorstellung:

Ubuntu ( Kubuntu, Xubuntu, … alles das gleiche nur andere Desktop Environments, wie in Teil 3 beschrieben)
Vorteile:
+ Es ist _die_ perfekte Distribution fuer den Einstieg, man hat alles was man braucht und ein OS mit dem man sofort und einfach einsteigen bzw. “durchstarten” kann.
+ Auch an Programmen ist von Anfang an alles dabei und man kann erste Erfahrungen mit Linux sammeln, sprich sich mal die Verzeichnisse genauer ansehen oder das tolle Rechtesystem mit Root, “normaler” User und “sudo”.
+ Auch an Hardware Support mangelt es nicht, man muss sich (in der Regel) nicht mit Treibern rumschlagen.
+ Es gibt enorm viel Support, eine große bekannte (und gute) Seite dafuer ist ubuntuusers.de
+ Ubuntu basiert auf Debian und verwendet aktuellere Software (wer also Fan von Debian ist, aber auf aktuellere Software setzt, kann auf Ubuntu zugreifen) und benutzt APT (Advanced Packaging Tool) zur Paketverwaltung

Nachteile:
– Es wird teilweise “unfreie” Software verwendet und daher gibt es den ein oder anderen Streit bezueglich der Lizenz (davon merkt man als 0815 User eigentlich aber nichts)
– Dadurch das so viele Programme vorinstalliert sind, wird das OS fuer einige als “zu ueberfuellt” (und langsam?) abgestempelt
– Ubuntu hat als Linux Betriebssystem nicht das gleiche “Ansehen” wie andere Linux Distributionen, weshalb das so ist (aber eigentlich nicht stimmt) hat BuntspechT in einem tollen Blogeintrag beschrieben: http://buntspecht.us/2011/03/23/warum-ubuntu-gut-fuer-linux-ist/

Screenshot: *klick*

Fedora:
Vorteile:
+ basiert auf Red Hat Linux und verwendet yum (Yellowdog Updater Modified) zur Paketverwaltung
+ hat sich zum Ziel gesetzt, ein komplett freies Betriebssystem zu sein, welches keinerlei proprietäre (unfrei) oder patentbehaftete Software beinhaltet.
+ es wird aehnlich wie bei Ubuntu von Anfang an einiges an Software installiert, um den Start zu erleichtern
+ ebenfalls mangelt es nicht an Hardware Support
+ Support ist ebenfalls vorhanden, es gibt ein großes Wiki und eine Community

Nachteile:
– Dadurch das keine unfreie Software verwendet wird, muss man ein wenig nach Alternativen umsehen (bezueglich Flash zum Beispiel) oder auf repos setzen, welche “unfreie” Software verwenden um das ein oder andere nachzuinstallieren.

Screenshot: *klick*

Archlinux:
Vorteile:
+ basiert auf dem LFS (Linux From Scratch) nach dem KISS Prinzip (d.h. “das eine möglichst einfache Lösung eines Problems gewählt werden sollte”) und verwendet pacman zur Paketverwaltung
+ ist ein “Rolling Release”, d.h. das nicht wie bei anderen Distributionen zu bestimmten Abstaenden ein großes Update folgt, wo dann das meiste an Software auf “einen Schlag” aktualisiert wird, sondern es verwendet _immer_ die aktuellste Software, was meiner Meinung nach auf einem Desktop System ungemein wichtig ist. Daher macht es in dem Fall auch nichts aus, dass die letzte Arch CD version vom Mai 2010 ist, weil man durch ein update wieder auf dem neusten Stand ist.
+ Archlinux ist ein “minimal System”, d.h. du bestimmst von Anfang an, welcher Desktop genommen wird und welche Software du installiert haben moechtest.
+ ebenfalls gibt es einige Communitys und Wikis, wo du Support erhalten kannst

Nachteile:
(- Fuer Anfaenger, welche noch nie Linux angefasst haben wird Arch wohl etwas schwierig sein, allein weil man nicht weiß welche Software man braucht oder welchen Desktop, man kann sich zwar mithilfe von den hilfreichen Wikieintraegen durchkaempfen, aber so wie ich die meisten “User” kenne, sind sie zu “faul” oder nicht motiviert genug, sich die Wikieintraege / manpages durchzulesen und dann wird man bei der Installation scheitern oder etwas falsch machen)
– Dadurch das die Software stets up-to-date ist und die Testing Phase relativ kurz ist, kann es vorkommen, dass nach einem Update mal etwas nicht mehr richtig funktioniert (vorallem auf vServer ebene ist mir das schonmal passiert, weil sich die neuste Version von glibc mit openvz nicht vertragen hatte und es dann einen kernel panic gab, aber auch auf dem Desktop hatte ich nach einem Update probleme mit meinem Wlan Stick)

Screenshot gibts keinen, da jeder einen anderes Desktop Environment verwendet und/oder andere Software installiert.

Gentoo
Vorteile:
+ ist eine quellbasierte Linux-Meta-Distribution (vorallem fuer fortgeschrittene Linux-Benutzer)
+ ermoeglicht es das System von Anfang an individuell auf die eigenen beduerfnisse anzupassen
+ verwendet Portage zur Paketverwaltung, um sich eigene Pakete aus Quelltext zusammen zu bauen.
+ bietet ebenfalls Support durch eine Manual pages und Wikis

Nachteile:
– Hier ist es schwierig welche zu finden, weil ich nicht auflisten kann, dass “man muss den Kernel selber compilen, etc” dazu gehoert, weil einige Leute aus dem Grund auf Gentoo bestehen und das als Vorteil sehen.

Screenshot von einer Live DVD 10.0: *klick*

Fazit:
Das sind aus meiner Sicht die “besten” Desktop Systeme, mit SUSE hatte ich bisher noch nichts zu tun und habe euch 4 Distributionen vorgestellt, welche ihre eigenen Vor und Nachteile haben und mehr oder weniger verschieden sind, auch wenn sie alle auf den gleichen Kernel basieren.

Ich finde Ubuntu ist die Einsteigerdistribution, ich selbst hab es auch laenger als ein Jahr auf meinem Laptop benutzt und hatte nie irgendwelche großen Probleme damit. Es ist Anfaengerfreundlich gehalten und bereitet die “wenigsten” Probleme, als gute Alternative dazu eignet sich Fedora, jedoch muss man hier mit dem ein oder anderen Problem kaempfen, da es von Haus aus auf komplett freie Software setzt.

Nach Ubuntu bin ich dann zu Archlinux gewechselt, weil sich meine Beduerfnisse geaendert haben und ich bin damit eigentlich voll und ganz zufrieden. Es ist im prinzip ein gelungener Mix aus Gentoo und Debian, da es einerseits nen tollen Paketmanager hat, aber auch das compilen vom “Quellcode” aus dem AUR (Arch User Repository) einfach und schnell geht.

Gentoo ist dann eher was fuer die richtigen “Freaks”, welches ein system haben wollen, dass voll und ganz auf die eigenen Beduerfnisse passt.

Wer noch weitere Distributionen sehen mag, kann sich die Liste auf Wikipedia mal ansehen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Linux-Distributionen

Es sind einfach zu viele, um auf jede einzelnd einzugehen, daher hoffe ich, dass euch mein “Mix” trotzdem gefallen hat – bis zum naechsten Teil!

Jabber – die Alternative zu ICQ & Co

Wie damals bei meinem OTR Tutorial kurz angedeutet, kann man natuerlich auf eine OTR Verschluesselung auch verzichten, jedoch muss man dann nicht unbedingt auf die Sicherheit verzichten. Eine wirklich tolle Alternative zu den bekannten Messengern (ICQ, MSN, Skype,..) bietet euch Jabber. Leider hat es sich trotz der ganzen Vorteile noch nicht richtig durchgesetzt, wohl wahrscheinlich aus dem Grund, dass ICQ & MSN bei Instant Messaging “Marktfuehrer” sind und es leider zu wenig Jabber User gibt. Vielleicht teilweise auch Unsicherheit oder Unwissenheit der User? Das soll mit diesem Blogeintrag nicht mehr lange so bleiben!

Was ist Jabber?

Jabber ist die Bezeichnung fuer das “Extensible Messaging and Presence Protocol” (kurz XMPP; auf Deutsch uebersetzt etwa “erweiterbares Nachrichten- und Anwesenheitsprotokoll”). Es ist ein als “Request for Comments” ( RFC 3920–3923 ) veroeffentlichter Internetstandard und wird hauptsaechlich fuer Instant Messaging genutzt.

Warum Jabber?

Es gibt sehr viele Vorteile gegenueber anderen Messengern. ICQ, MSN und Co sind so gesehen “Closed-Source” und beinhalten fiese Tuecken in ihren Nutzungsbedingungen – das Beispiel zu ICQ zeigte ich bereits damals schon, aber auch gerne noch einmal:

You agree that by posting any material or information anywhere on the ICQ Services and Information you surrender your copyright and any other proprietary right in the posted material or information. You further agree that ICQ LLC. is entitled to use at its own discretion any of the posted material or information in any manner it deems fit, including, but not limited to, publishing the material or distributing it.

Aus http://www.icq.com/legal/policy.html

Abgesehen davon ist es ICQ Nutzern beispielsweise nur moeglich andere ICQ Nutzer zu kontaktieren.
Da das Jabber Protokoll offen entwickelt und dokumentiert ist, kann prinzipiell jeder einen Jabber Server selber aufsetzen und nutzen. “Jabber” gehoert somit niemanden und es ist problemlos moeglich untereinander zu kommunizieren, egal auf welchem Server sich der “andere” befindet.

Die Entwicklung von Jabber ist aktiv, offen und es gibt eine menge Clients, welche das XMPP Protokoll unterstuetzen.

Natuerlich unterstuetzt auch Jabber beispielsweise die OTR Verschluesselung und so ist es nicht nur moeglich anonyme Server zu verwenden, sondern noch extra verschluesselte Nachrichten auszutauschen.

Wie kann ich Jabber verwenden?

In erster Linie ist es natuerlich (wie bei anderen Messengern auch) wichtig, einen Jabber-faehigen Client zu besitzen – sprich einer der das XMPP Protokoll unterstuetzt.

Es gibt einige “reine” Jabber Clients:
– Psi (Mac OS X, Unixoide, Windows)
– Spark (Mac OS X, Unixoide, Windows)
– Gajim (Unixoide, Windows)

Aber auch Multi Messenger, welche u.a. Jabber unterstuetzen:
– Pidgin (Mac OS X, Unixoide, Windows)
– QIP (Windows)
– Miranda IM (Windows)
– Trillian (Windows)
– Kopete Instant Messenger (Unixoide)
– Adium (Mac OS X)

Als naechstes brauchen wir eine Jabber-ID (JID), diese ist im prinzip so aufgebaut wie eine eMail Adresse, naemlich username@domain – nun kommt eine der schwersten Entscheidungen, naemlich wo man sich eine JID anlegen moechte. Es gibt inzwischen viele Jabber Server um euch eine kleine Auswahl der bekannten zu geben:

– CCC Jabber Server (jabber.ccc.de)
Jabber.org
– SwissJabber.ch
hier ist eine Liste mit vielen anderen Servern

Jabber am Beispiel von Pidgin nutzen

Da ich selber Pidgin als Messenger benutze, werde ich euch noch schnell eine “Kurzanleitung” geben, um einen Jabber Client unter Pidgin hinzuzufuegen (ich benutze den Client auf Englisch):

a) Unter Accounts klickt ihr auf “Add”
b) Protocol: XMPP auswaehlen
c) Username: euren gewuenschten Usernamen eintragen
d) Domain: hier den Jabber Server eintragen, beispielsweise jabber.ccc.de
e) Resource: Ist ein optionales Feld, bei mir steht Beispielsweise “Fedora” drin, ist aber Wurst was ihr da eintragt.
f) Password: Dort kommt euer gewuenschtes Passwort rein – Haken bei “remember passwort” kann rein
g) Wenn ihr noch keinen Account bei dem Jabber Anbieter habt (in diesem Fall jabber.ccc.de), dann klickt ihr auf “Create this new account on the server”
h) Die restlichen Angaben sind optional, ein klick auf “Add” reicht, um den Account hinzuzufuegen und ggf. muesst ihr die Registrierung bestaetigen – sprich Username & Passwort nochmal eingeben.

Das wars dann, viel Spaß mit eurem Jabber Account! 🙂

Falls ihr noch Fragen oder Probleme habt, koennt ihr gerne einen Comment hinterlassen, Jabber ist meiner Meinung nach eine echt tolle Sache, welche leider von viel zu wenig Leuten genutzt wird, daher haben vorallem “Neulinge” bei dieser Sache meine vollste Unterstuetzung.

Ihr wollt noch mehr zum Thema “Jabber” wissen? Einige interessante Links sind noch hier:
Jabber – Wikipedia
Jabber Piratenwiki
Jabber – die freie Alternative

Wuensch euch schonmal ein tolles Wochenende!